Die Eurokrise

gebrochener Euro vor zerbrochener Bank

Die Ausgangssituation

McKinsey publizierte im Spiegel Online am 2.Februar 2015 eine interessante Studie. Die weltweite Verschuldung im globalen Finanzsystem hat 200 Billionen US Dollar (= 200.000.000.000.000) erreicht. Das ist eine gigantische Zahl, die vom menschlichen Hirn kaum erfasst und bewertet werden kann. Die Eurokrise.

Die weltweite Verschuldung ist seit der Finanzkrise um 57 Billionen US-Dollar gestiegen. Diese Verschuldung gefährdet die Finanzstabilität. Alle großen Volkswirtschaften sind heute höher verschuldet als zu Beginn der Krise 2007. Die Gesamtverschuldung in Deutschland beträgt 188% des Bruttoinlandsprodukts. Die Verschuldung in China hat sich seit 2007 von 7,4 Billionen auf 28,2 Billionen Dollar etwa vervierfacht, angetrieben vom Immobilienboom und den Schattenbanken. Zur Schuldenuhr

Die Staatsverschuldung ist in einigen Ländern so hoch, dass sie ohne neue Wege nicht mehr zu bewältigen ist. Insgesamt ist allein die Staatsverschuldung seit 2007 um 25 Billionen Dollar gestiegen. Die Studie belegt, dass der Schuldenberg zu ca. 60% aus Staatsschulden besteht. Dieser staatliche Schuldenberg wird unkontrolliert und kontinuierlich weiter anwachsen.

Die Auswirkungen

Es gibt weltweit kein ausreichendes reales Wirtschaftswachstum, was der einzige Weg wäre, um der Schulden-Explosion Einhalt zu gebieten. Die meisten Staaten können ihre Zins- und Rückzahlungsverpflichtungen nur mit einer weiteren Erhöhung der Geldmenge ihrer Zentralbank bezahlen. Somit also auch mit einer weiteren Erhöhung der Verschuldung. Kommt hinzu, dass die verantwortlichen Zentralbanken die neu erstellten Staatsanleihen und staatlichen Geldpapiere gleich selbst wieder kaufen. Das passiert, weil diese fragwürdigen Papiere mit Ausnahme der nach gesetzlichen Anlagevorschriften zum Kauf verpflichteten Vorsorgeinstitutionen niemand mehr haben will.

Diese Vorgehensweise ist geeignet, mit einer gewissen Zeitverzögerung die Geldwertstabilität der betreffenden Währungen zu zerstören. Zudem führen die künstlich tiefen Zinssätze im Anleihenmarkt und die Negativzinsen im Geldmarkt zu extremen Marktverzerrungen, vor allem in den Aktienmärkten zu absurden Preisexzessen. Die Ursache für diese bedrohliche Entwicklung ist bei den staatlichen Regierungen zu suchen, welche die Unabhängigkeit der Zentralbanken drastisch eingeschränkt haben. Von ihnen wird verlangt, per Knopfdruck zusätzliches neues Geld ohne Rücksicht auf das reale Wirtschaftswachstum zu schaffen. Das vordergründige Motiv ist und bleibt einzig die eigene politische Machterhaltung.

Herr Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank, praktiziert zwischenzeitlich in der Europäischen Union eine Geldwirtschaft, wie wir sie in Simbabwe und in Südamerika beobachten können. Solches Tun in den größten Währungsgebieten (Dollar-, €uro- und Yen-Raum) führt unausweichlich zum Zusammenbruch des globalen Finanzsystems und der betreffenden Währungen. Selbst ein Land wie Deutschland, das in der Europäischen Union eine privilegierte
Stellung einnimmt, ist heute schon kaum mehr in der Lage, seine Infrastruktur-, Verteidigungs-, Sozial- und Bildungsaufgaben, sowie seine vertraglichen außenwirtschaftlichen Verpflichtungen angemessen zu erfüllen.

Überdies zerfleischt sich Deutschland in unglaublichen bürokratischen Exzessen. Ein Beispiel gefällig: Deutschland hat kürzlich eine jährliche Besteuerung der Fondsanleger für Zinserträge der von ihnen gehaltenen Investment-Fonds (sogenannte passive Zinsertragsbesteuerung) eingeführt. Die administrative Steuererhebung und die viel später anfallenden steuerlichen Verrechnungsansprüche kosten im Durchschnitt ein Mehrfaches des anfallenden Steuerertrages.

Die Folgen

Wir stehen in zahlreichen Ländern und Währungsgebieten vor einem totalen Vertrauensverlust der Bürger in den Staat und werden die schlimmen Konsequenzen der „Mario Draghi-, der amerikanischen und japanischen Finanzpolitik“ zu spüren bekommen. Jedermann fühlt diese bedrohliche Situation. Die staatlichen Führungsorgane der wichtigsten Staaten ergänzen ihre Unfähigkeit mit unheilvollen Ablenkungsmanövern: „Und will dann gar nichts mehr gelingen, muss da und dort ein Krieg beginnen (Iran, Irak, Syrien, Ukraine, Afghanistan, Pakistan, Russland, etc.)“.

Kleiner Exkurs zum Gold

Welche Rolle spielt das Gold? Die finanzpolitisch unseriös handelnden Staaten müssen zwangsweise eine immer stärker werdende Kapital- und Währungsflucht hinnehmen. Heute gibt es keine seriösen offiziellen Währungen mehr. Über viele Jahrzehnte wurde der US-Dollar häufig als „wenigstens weniger schlechte Fluchtwährung“ eingesetzt. Übrigens hat sich dessen Wert im Vergleich zum Schweizer Franken von 4,35 im Jahre 1968 bis 2015 auf einen Franken abgewertet.

Es darf dabei nicht unerwähnt bleiben, dass auch der Schweizer Franken von 1968 bis 2015 erheblich an Kaufkraft verloren hat. Ein Blick auf die Preise von 1968 und 2015 belegt dies. Auch trotz sehr hoher Produktivitätssteigerungen in der Wirtschaft. Da es keine wertsichere offizielle Währung mehr gibt, stehen nur noch physische Edelmetalle, allen voran Gold und Silber, sowie ein paar andere rare und mobile Sachwerte als „alternative Fluchtwährung“ zur Verfügung.

Übrigens hat sich die Kaufkraft von Gold im vorerwähnten Zeitraum im Vergleich zu sämtlichen offiziellen Währungen drastisch aufgewertet.

Februar 1968: 34,50 US-Dollar pro Feinunze Gold Ende März 2015: 1.190 US-Dollar pro Feinunze Gold

Und das trotz intensiver Preismanipulation des Goldpreises der USA am Terminmarkt!

Vertrauen Sie in Gold

Der Goldpreis ist ein untrüglicher Gradmesser für das Vertrauen, das eine offizielle Währung verdient. Bei Sachwerten ist der Wert in der Sache selbst und nicht in einem Symbolwert gegeben, wie dies ein Geldschein oder ein Kontoguthaben darstellen. Dagegen kann Papiergeld vom Staat durch seine Finanzpolitik beliebig manipuliert und entwertet werden. Die USA haben sich seit 1980 bemüht, den „Fluchtweg Gold“ mit allen verfügbaren Mitteln zu verstopfen, um ihre privilegierte Dollar-Stellung bewahren zu können.

Mit einem kaum vorstellbaren Kapitaleinsatz wurde das Goldangebot auf rein vertraglicher Basis am Terminmarkt erhöht, um auf diese Weise den Goldpreis immer wieder zurückzubinden. Nun wird das physische Gold immer knapper, weil sehr mächtige Interessengruppen (China, globales Großkapital) sich kontinuierlich und so lange, wie immer möglich, mit physischem Gold zu tiefen Preisen eindecken möchten. Dieser unter der Leitung der USA-Finanzbehörden tätige Krieg gegen das Gold hat einen immer riskanteren Weg zu beschreiten.

„Egal, in welchem Land, egal, in welcher Zeit, egal, welche Währung: Eine Papierwährung ist immer durch eine andere Papierwährung ersetzt worden.“
Konrad Schuhbeck

Hinweis:
Herzlichen Dank an meinen guten Freund und Geschäftspartner Dr. Jürg Schatz, der mich bei der Darstellung der Ausgangssituation unterstützt hat. Dr. Schatz ist Spezialist für Währungsfragen, Edelmetalle und strategische Metalle. Darüber hinaus ist er auch Geschäftsleiter der Perfect Management Services AG, einer bekannten Vermögensverwaltung in Liechtenstein.

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