Aus Mangel an Alternativen werden die Aktienmärkte seit Jahren mit Geld geflutet. Dies führt zu immer weiter steigenden Kursen. Solange man hier weiter sorglos Geld druckt und in den Markt pumpt und die Zinsen niedrig bleiben, können die Kurse durchaus noch weiter steigen.
Liquiditätsgetriebene Aktienmärkte führen immer zu einer Marktbereinigung, das heißt, die Kurse sinken. Dies passierte 1987, 2000 und zuletzt 2007/2008. Der große Unterschied zur kommenden Baisse (Kursrückgang) ist die Menge der Liquidität, die in den Markt gepumpt wurde. Diese befindet sich nämlich auf einem historischen Höchststand. Dementsprechend müssen Sie davon ausgehen, dass die Kursrückschläge ebenso groß sein werden.
Grundsätzlich haben Sie die Möglichkeit, in den Aktienmarkt mit Aktien, Aktienfonds oder Derivaten (Optionsscheine, Warentermingeschäfte usw.) zu investieren. Da Derivate für den Laien zu hohe Risiken bergen, konzentriere ich mich jetzt nur auf Aktien und Aktienfonds.
Aktien
Grundsätzlich ist eine Investition in Aktien eine sehr gute Sache. Damit Sie hier den gewünschten Erfolg erzielen, sollten Sie täglich eine halbe Stunde Zeit einplanen und ein kluges Risikomanagement einsetzen.
Dazu drei Tipps:
- Das Gewinn-/Verlustverhältnis sollte stets 3:1 sein. (Aktienauswahl erfolgt hier über Chartanalysen)
- Krisensichere Aktien auswählen! Beispiele: Lebensmittel, Energie, Tabak …
- Absicherung des Aktienportfolios durch Stopp Loss (automatischer Verkauf bei Erreichen eines bestimmten Kurses.)
Aktien bieten dem Investor gerade in der Krise verschiedene Vorteile:
- Ständige Verfügbarkeit Ihres Geldes
- Investition in Wirtschaftsunternehmen und daher in echte Sachwerte
- Entscheidungen werden nur von Ihnen getroffen
In vergangenen Krisen hat der Staat Aktien weder gepfändet noch mit zusätzlichen Steuern belastet. Schließlich verkörpern die Aktienunternehmen die deutsche Wirtschaftskraft. Schon aus diesem Grund sollten Sie einen Teil Ihres Vermögens in krisenresistente Aktien investieren. Sie müssen jedoch in der Rezession mit deutlichen Rückschlägen rechnen. Gut ausgewählte Aktien werden in der Aufschwungphase dann wieder zu den Gewinnern zählen.
Aktienfonds
Aktienfonds sind ein durchaus beliebtes Instrument, um in den Aktienmarkt einzusteigen. Da ein Aktienfonds aus mehreren, manchmal sogar aus hunderten Aktien besteht, entsteht der Eindruck, in eine durchaus sichere Geldanlage zu investieren. Doch dieser Schein kann trügen.
Fondsmanager
Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, warum der Fondsmanager bei fallenden Kursen nicht die Gewinne mitnimmt und somit Ihr Geld in Sicherheit bringt? Möglicherweise kennen Sie jemanden, der genau dadurch schon Geld verloren hat. Die Antwort hierzu ist einfach. Jeder Fondsmanager eines Aktienfonds hat eine Satzung, nach der er investieren muss. Steht in dieser Satzung zum Beispiel, dass ein Aktienanteil von 90% gehalten werden muss, so wird der Fondsmanager immer 90% Aktien kaufen und halten. Kommt auf dem Konto des Fonds frisches Geld an, so werden nach der Satzung Aktien gekauft. Dabei spielt es keine Rolle,
ob die Aktien gerade steigen oder fallen.
Es ist nie die Aufgabe des Fondsmanagers, für die Investoren Verkaufsentscheidungen zu treffen. Wenn Sie also den Markt verfolgen und glauben, den richtigen Verkaufszeitpunkt erreicht zu haben, dann müssen Sie die Fondsgesellschaft schriftlich (bei einigen auch online möglich) über Ihre Verkaufsabsicht informieren.
Hier gibt es einen wesentlichen Unterschied zu Einzelaktien. Während Sie Einzelaktien praktisch sekündlich verkaufen können, läuft der Fondsverkauf etwas träger. Wenn der Verkaufsauftrag bis 12 Uhr bei der Fondsgesellschaft eingeht, wickelt man den Verkauf um 15 Uhr zum Nettoinventarwert am selben Tag (bei ausländischen Fonds auch später) ab. Wenn Sie also den Verkaufsauftrag erteilen, dann wissen Sie nicht, welchen Verkaufspreis Sie erzielen.
Interessanterweise hat es sich bei den Fondsmanagern eingebürgert, unbedingt den entsprechenden Index schlagen zu wollen. Dass dies nicht allzu vielen gelingt, zeigt die Statistik. Außerdem bezahlt der Anleger neben dem Agio (Abschlussgebühr) auch laufende Fondsgebühren (Konto- und Depotführung, Managementgebühr). Bei den meisten Fonds ist die Managementgebühr eine feste Größe und unabhängig davon, ob sie Gewinne oder Verluste erwirtschaften. Ja, Sie haben richtig verstanden, der Fondsmanager verdient auch dann sein Geld, wenn Sie Geld verlieren.
Ein Kommentar